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Carl Orff: Carmina Burana


Eduard Wagners Fragen zum Werk an Meinrad Walter, Professor an der Hochschule für Musik, Freiburg


Was heißt eigentlich „Carmina Burana“?
Ganz wörtlich: Lieder (Plural von „carmen“) aus Benediktbeuern („Buron“ hieß dieses Kloster im bayerischen Voralpenland ursprünglich). Näherhin ist das eine prachtvolle Handschrift mit über 250 lateinischen, mittelhochdeutschen und auch französischen Lieder sowie geistlichen Dramen, die erst 1803 in jenem Kloster entdeckt wurde. Die Lieder stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Zwei Schreiber haben sie 1230 in sogenannter frühgotischer Minuskel auf Pergament geschrieben, und zwar mit Text und bisweilen mittelalterlicher Notenschrift („Neumen“).

Von wem stammen die Lieder ursprünglich?
Die meisten Stücke sind anonym überliefert. Ihre Verfasser vermuten manche in der Steiermark, andere in Südtirol. Die Themen – erotische Liebeslieder und derbe Trinklieder, parodistische Spottverse auf kirchliche Bräuche und Unsitten, Klagen über das Schicksal – weisen in das akademische und klerikale Milieu. Wir begegnen hier unsterblich Verliebten, Erfolreichen und Gescheiterten, aber auch dem Abt eines merkwürdigen Phantasie-Klosters, in dem Saufbrüder und Würfelspieler den Ton angeben.

Wo kann man die berühmte Handschrift anschauen?
Im Internet. Münchener Digitalisierungszentrum: www.digitale-sammlungen.de

Und wie kam Carl Orff an diese Liedersammlung?
Durch Zufall. Der Komponist, Dirigent und Musikpädagoge Carl Orff (1895–1982) stieß 1934 in einem Antiquariat auf eine Ausgabe der „Carmina Burana“. Mit Hilfe eines Juristen, der die alten Sprachen sehr gut konnte, stellte er dann 24 Liedtexte...


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